Hinter jedem unserer Produkte steht eine Geschichte. Der Bikini Wet Bag ist zwar klein, aber die Geschichte dahinter umso größer. Auch wenn das Produkt sehr einfach aussieht, hat es doch über ein Jahr gedauert, bis wir das richtige Material und die richtige Form gefunden haben. Und so hat am Ende diesmal nicht die Form das Material bestimmt, sondern genau umgekehrt.

Begonnen hat die Idee für den Bikini Wet Bag mit unseren Baumwollbeuteln, die wir in unseren Anfängen jeder Bestellung beigelegt hatten. Die Baumwollbeutel waren ein praktisches Produkt, um Bikinis im Schrank wegzusortieren oder, um diverse Gegenstände wie Ladekabel oder Schminksachen in der Handtasche mitzuführen. Uns hat es jedoch immer gestört, dass sie nicht auch gleich zum Transport von nassen Bikinis genutzt werden konnten. Dann kam hinzu, dass wir über eine Lebenszyklusanalyse unserer Produkte herausgefunden haben, dass die Baumwollbeutel eine unglaublich schlechte Ökobilanz haben. Das war dann auch der Grund, warum wir diese beim Versand durch Papierbeutel ersetzt haben.*

Der Grundstein für den Bikini Wet Bag war also gelegt und wir haben uns auf die Suche nach passenden Lösungen gemacht. Klar war immer, dass wir ein recyceltes oder upgecyceltes Material einsetzen möchten. Denn auch bei einem so kleinen Produkt darf Nachhaltigkeit nie vergessen werden. Die ersten Ideen basierten auf Druckverschlussbeuteln und dem Recycling-Plastik, den man von Aldi-Einkaufstüten kennt. Bei diesem Ansatz sind wir aber daran gescheitert, eine Produktion zu finden, die nicht gleich 50'000 Stück produzieren wollte. So haben wir dann erst mal bei unseren bestehenden Partnern geschaut und eine Lösung für einen Beutel aus Stoff gesucht. Es gibt wasserfeste Stoffe aus recyceltem Kunststoff, wenn sie aber richtig wasserdicht sein sollen, dann sind sie auch immer beschichtet, z.B. mit Polyurethan. Und das macht sie wiederum zu einem weniger nachhaltigen Material und somit nicht zu unserer ersten Wahl. Dieser Ansatz hat uns also auch nicht wirklich zum Ziel geführt.

Letzten Sommer dann, beim Paddle-Paddle in Hamburg, haben wir uns mit unserer Freundin Henni über dieses Thema unterhalten und sind zusammen auf eine neue Lösung gekommen. Henni ist eine Segelmacherin aus Kiel, die zudem ihr eigenes Label humble für handgefertigte Taschen aus Leder-Restbeständen führt. Zur gleichen Zeit hatte sie gerade eine kleine Auflage an Bauchtaschen herausgebracht, die sie aus ausgemusterten Segeln hergestellt hatte. Wir hatten uns gefragt, ob das gleiche Material auch für eine Wasserdichte Tasche taugen würde, worauf sie anbot, dies Mal zu testen.

Die ersten Tests aus dem gleichen Material waren leider kein Erfolg. Das weiße Segeltuch ist zwar winddicht und somit auch sehr wasserfest, aber doch nicht dicht genug, um für unseren Bikini Wet Bag in Frage zu kommen. Wie der Zufall es will, hat Henni zu dem Zeitpunkt gleich noch ein anderes ausgemustertes Segel bekommen. Und dieses Segel hatte ein ganz anderes Material, sehr widerstandsfähig und absolut wasserdicht — genau was wir gesucht haben. Die Tests gingen weiter und nach drei oder vier weiteren Prototypen hatten wir dann endlich die richtige Form und Umsetzung definiert.

Der finale Bikini Wet Bag basiert nun auf dem Prinzip eines Packsacks. Der nasse Bikini wird eingepackt, die Seite mit der Öffnung eingerollt und dann mit einem Gummiband umschlossen. Das Band dafür kommt aus unserer Swimwear Produktion und ist ein Restbestand von unserem neuen einlagigen Badeanzug „Kelt light“. Im Gegenzug zum gängigen Verschluss eines Packsacks haben wir uns für diese einfachere Variante, die platz- und materialsparender ist. Alle Nähte vom Bikini Wet Bag sind mit Kleber und innenseitig mit einem Band vernäht, was den Bag hervorragend abdichtet — feinstes Segelmacherinnen-Handwerk!

Jeder dieser Bikini Wet Bags wurde von Henni selbst in Kiel genäht und ist erhältlich bei uns in zwei Farben, Gelb und Schwarz. Wir sind unglaublich Stolz auf das Resultat aus dieser Zusammenarbeit und freuen uns auf weitere Entwicklungen. 

* Wenn du dem Baumwollbeutel nachhängst und diese bei deiner letzten Bestellung vermisst hast, dann weißt du jetzt, wo er geblieben ist. Da wir noch einen kleinen Restbestand haben, ist er ab sofort im Shop als Produkt verfügbar. Wenn du also wieder einen haben möchtest und ihm ein langes Leben versprichst, dann kannst du ihn gerne bei deiner nächsten Bestellung hinzufügen.